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„Geflohen und doch zu Gast“ – Die deutsche Politikerin Marie Juchacz in Iowa 1942

Vortrag und Diskussion

Stadtmuseum Dresden


Veranstaltungsreihe des Stadtmuseums Dresden anlässlich der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ in Kooperation mit dem Verein Spuren e. V.

Rudolf Pinkert (Spuren e. V.) gibt eine kurze Einführung über das zwischen 1939-1943 in Iowa (USA) von Quäkern als Zufluchtsort betriebene „Scattergood Hostel“, in dem von den Nationalsozialisten verfolgte Menschen, auch aus Dresden, Leipzig und Chemnitz, aufgenommen wurden.
Herr Pinkert begrüßt die Autorin und Kulturwissenschaftlerin Lydia Struck M.A., die sich mit dem Leben der Sozialdemokratin und Gründerin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Marie Juchacz befasst, die im Alter von 62 Jahren Zuflucht im „Scattergood Hostel“ fand. Lydia Struck, ermöglicht einen ganz persönlichen Blick auf ihre Urgroßtante Marie Juchacz und berichtet aus dem aufregenden Leben dieser mutigen Frau, die als SPD-Reichstagsabgeordnete (1919-1933) eine bedeutende deutsche Politikerin war.
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Im Februar 1919 zählte sie zu den 37 gewählten Frauen in der Weimarer Nationalversammlung und ergriff als erste Frau im deutschen Parlament das Wort. Im selben Jahr rief sie die „Arbeiterwohlfahrt“ ins Leben.
Als sie 1933, von den Nationalsozialisten verfolgt, aus Deutschland, über Frankreich und 1941 weiter in die USA floh war sie auf fremde Hilfe angewiesen und musste ohne Englischkenntnisse einen kompletten Neuanfang wagen. Das „Scattergood Hostel“ bot ihr dafür eine Grundlage.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gründete sie mit ein paar Freunden die Arbeiter Wohlfahrt New York und setzte sie sich dort für Hilfsleistungen für Verfolgte des Nationalsozialismus und für den Wiederaufbau der AWO in Deutschland ein. Kurz vor ihrem 70. Geburtstag, im Februar 1949, kehrte Marie Juchacz nach Deutschland zurück und konnte durch ihr Zutun zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart eine „Brücke bauen“, die der Nationalsozialismus „zerschlagen“ hatte.
Welche Wirkung hatte die Hilfe der Quäker auf das Leben von Marie Juchacz, auf die Gründung der „Arbeiterwohlfahrt New York“, den Versand der „Care Pakete“ und die Neugründung der AWO in Deutschland? Könnte das Projekt „Scattergood Hostel“ heute als Vorbild dienen?
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Lydia Struck liest aus ihrem Buch „Mir geht so vieles durch den Kopf und durchs Herz“ und aus Briefen, die Marie Juchacz im „Scattergood Hostel“ verfasste. Dazu zeigt sie Fotos und freut sich auf ein Gespräch mit dem Publikum.
Zudem wird Günter „George“ Krauthamer aus den USA per Skype zugeschaltet, um über seine Begegnung mit Marie Juchacz in den USA zu berichten. Der evangelisch getaufte Zeitzeuge stammt aus Sachsen, sein Vater war jüdischer Pole.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperationsveranstaltung von Spuren e. V. (Dresden) mit dem Stadtmuseum Weimar und dem Stadtmuseum Dresden. Sie wird unterstützt von der Quäker-Hilfe e. V. und der Dresdner Quäker-Gruppe über den Small Grants Fund der FWCC-EMES.

Informationen zum Museum

Stadtmuseum Dresden
Wilsdruffer Straße 2
(Eingang Landhausstraße)
01067 Dresden
Internet: www.stmd.de
Di – So, Feiertage: 10 – 18 Uhr
Fr: 10 – 19 Uhr
Mo: geschlossen

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