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Arbeiterfotografie der Weimarer Republik im Museum

In welchem Sinn sind die proletarischen Amateurfotografien der 1920er Jahre historische Zeugnisse? Sind sie „objektive Dokumente“ von Alltag, Armut, Arbeitslosigkeit? Relikte vor allem autobiografischer Erzählungen oder des Klassenkampfs? Als Zeugnisse einer Geschichte des Sehens und Zeigens „von unten“ stehen sie zwischen privater Erinnerung und öffentlichem Gebrauch, zwischen „Dokument“ und „Erfindung“.

Die Vorträge stellen sie in den Kontext von Alltagskultur und politischer Propaganda und diskutieren ihre Beziehungen zur illustrierten Presse, zu Film und Kunst. Dabei werden auch Methoden anschaulich, Bilder als in einem umfassenden Sinn sozialgeschichtliche Quellen zu verstehen. Hierzu gehört nicht zuletzt die Frage nach der Wirkung der politischen Verhältnisse in Ost und West zwischen 1945 und 1990 auf die Bestandsbildung in den Museen und damit auch auf das Geschichtsbild über die Weimarer Zeit. Die Tagung richtet sich an Interessierte aus den Bereichen Fotografie- und Mediengeschichte, Industrie- und Alltagskultur, Kunst- und Pressegeschichte sowie an mit der Bewahrung, Erschließung und Ausstellung von Fotografien Beschäftigte in Archiven und Museen.

Veranstalter sind das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde und das Stadtmuseum Dresden in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, dem Käthe Kollwitz Museum Köln und den Kunstsammlungen Zwickau. Sie wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen. Informationen zu Programm und Teilnahmebedingungen finden sich auf den Websites des Stadtmuseums Dresden stmd.de/ und des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde web.isgv.de/.